Wappen
Vereinsgeschichte

 

Geschichtlicher Überblick

Wie alles anfing

Die organisierten Schützengilden und Gesellschaften sind einstmals aus den Wehrgemeinschaften der städtischen Bevölkerung im Mittelalter entstanden. Damals war die Gesamtheit der Bürger wehrpflichtig. Im Gegensatz zur Handhabung der Hellebarde war für den Umgang mit Feuerwaffen größere Fertigkeit und vor allem Sachkunde erforderlich. Darum setzte die Obrigkeit Schießübungen an. Nicht wenige fanden sich, denen das Schießen mehr als nur lästige Pflicht war. Sie trafen sich an Sonn- und Feiertagen zu weiteren Schießübungen und Wettkämpfen und organisierten sich nach dem naheliegenden Modell der allgegenwärtigen Handwerkszünfte, dem Geist der Zeit entsprechend. Sie wählten ihre Hauptleute, die gleich von Anfang an Funktionsbezeichnungen führten wie Schützenmeister, Kleinodienmeister, Schatzmeister, Pritschenmeister etc., also erkennbar dem Zunftwesen entlehnte Titel. Der heute in Vergessenheit geratene Pritschenmeister   z. B. war der „Hofnarr" der Gilde, der schlechte Schüsse mit Schlägen seiner Narrenpritsche rügte und mit treffenden Versen für Heiterkeit sorgte, der gewiss intelligent und diplomatisch sein musste. Die Schützenfeste des 15. bis 17. Jahrhunderts sind überliefert als großartige Veranstaltungen. Mit der Ausbildung stehender Heere verloren die Schützengesellschaften ihre Bedeutung für die Wehrerfassung, wenngleich ihnen in Kursachsen noch 1734 die Polizeigewalt, also die Zuständigkeit für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung, übertragen wurde. In Berlin hingegen waren sie von 1727 bis 1747 völlig aufgehoben. Sie wandelten sich in ihrer Bedeutung und lebten als private Schützengesellschaften zur Pflege von Brauchtum, Geselligkeit und Schießspiel - den Begriff „Sport" kannte man noch nicht - neu auf. Die Schützenfeste waren wahre Volksfeste mit Jahrmärkten, Vergnüglichkeiten aller Art und dem seinerzeit beliebten Vogelschießen, sie pflegten eine ganze Woche lang zu dauern.

In diese Zeit fällt auch die Gründung der Rastatter Schützengesellschaft, die demnach eine vergleichsweise junge Vereinigung ist. Erstes urkundliches Zeugnis von der Existenz einer Schützengesellschaft in Rastatt gibt ein Dankschreiben ihres Oberschützenmeisters Müller an die Markgräfin. Die Schützen bedanken sich darin für die Erlaubnis zur zollfreien Einfuhr eines Fuders (ca. 16 Hektoliter) Wein, das während des Freischießens 1726 „ausgezapft" ward. Eine beachtliche Menge Flüssigkeit, die auf den Umfang des Festes schließen lässt. Das Gründungsjahr der Schützengesellschaft ist nicht genau bekannt, kann aber ungefähr ermittelt werden: Die Mitglieder der Gesellschaft setzten sich aus Bediensteten des Rastatter Schlosses und der Bürgerschaft zusammen. Die Initiative zur Gründung dürfte wohl von den aus anderen Residenzen gekommenen Beamten des erst im Jahre 1705 fertiggestellten markgräflichen Schlosses ausgegangen sein. Da aber während der Zeit der französischen Besatzung an eine Aufnahme des Schießbetriebes nicht zu denken war, muss 1714 als frühestmögliches Gründungsjahr angesehen werden. Am 6. März 1714 wurde der Spanische Erbfolgekrieg mit dem „Rastatter Frieden” vertraglich beendet. Die Markgräfin kehrte wieder nach Rastatt zurück. Den erhaltenen Urkunden zufolge war die junge Schützengesellschaft sehr aktiv. Sie führte jährlich einen überregionalen Wettbewerb durch - das Hasenschießen. Zu jenem pflegte die markgräfliche Rentkammer regelmäßig einen Betrag bis zeitweise über 30 Gulden beizusteuern!

Das erste Schützenhaus

Schon im Jahre 1736 wurden Pläne für ein Schützenhaus erarbeitet. Sie lagen ein Jahr später, samt Kostenvoranschlag, bereits vor. Schützenhaus und Schießanlage sollten 1360 Gulden und 37 Kreuzer kosten. Dabei war auch ein besonderer Raum für die markgräfliche Familie vorgesehen. Die gute Verbindung der Schützengesellschaft zum Herrscherhaus ist hier erkennbar. Offenbar wurde der Schützenhausbau unter Inanspruchnahme öffentlicher Gelder verwirklicht. Darauf weist eine Namensänderung hin: Nach Fertigstellung firmierte die bisherige Schützengesellschaft unter dem Namen „Schützencompagnie Rastatt". Später finden wir in den Archiven auch die Benennung „Stadtschützencompagnie Rastatt". Hier klingt wieder die Bürgerschutzfunktion der Schützen an, die im Grenzland Baden wohl immer eine gewisse Rolle gespielt hat. Aus dieser Zeit existiert eine Aktensammlung über die Schützengesellschaft, die den Vermerk „Militärsache - Geheim” trägt. Ein weiterer Hinweis auf den paramilitärischen Charakter der Schützen in unserer Region. Ab 1770 jedoch führt man wieder den ursprünglichen Namen: „Schützengesellschaft Rastatt". Ihr weiteres Wirken ist bis zum Jahre 1809 urkundlich belegt. Dann, in den Wirren der napoleonischen Feldzüge und der folgenden Befreiungskriege, erfährt das rege Leben der Rastatter Schützen eine Zäsur. Es konsolidierte sich erst wieder mit der Einkehr geordneter Strukturen im Oberrheintal. Nach Ende der 1848er Revolution erfolgt eine völlige Neuformierung. Im Zusammenhang mit dem im wesentlichen abgeschlossenen Festungsbau musste auch hinsichtlich des Schießgeländes ein neuer Anfang gemacht werden. Belegt ist die Generalversammlung vom 27. Mai 1849, auf der die Akzente für den Wiederbeginn gesetzt wurden. Von da ab führt eine kontinuierliche Linie bis in unsere Zeit. Die Neuformierung des Schützenwesens war überall im Lande festzustellen, hatte ihren Ursprung im liberalen Zeitgeist und wurde nicht zuletzt auch von vaterländischem Gedankengut mitbestimmt. Eine Analogie der Entwicklung ergab sich zu den Turnern. Die von Turnvater Jahr initiierte Bewegung findet ihren Widerhall bei den Schützen und so kommt es 50 Jahre nach Jahns erstem Hervortreten an die Öffentlichkeit in Gotha zum Ersten Allgemeinen Deutschen Schützen- und Turnfest, dem Tag der Gründung des Deutschen Schützenbundes, ein Jahr nach Gründung der Deutschen Turnerschaft und 11 Jahre vor der Reichsgründung. Auch die Rastatter Schützen waren hier vertreten.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte die Schützengesellschaft ihren festen Platz im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Um die Jahrhundertwende nahm das Vereinsgeschehen einen großen Aufschwung durch den Neubau einer Schießanlage an der Friedrichsfeste. Die Schießbahnen, das Schützenhaus und die Einrichtungen entsprachen allen Anforderungen des Schießbetriebes der damaligen Zeit. Es wurde mit dem Scheibengewehr auf einem 175 m Stand und bis 300 m im Feld geschossen. Die Anlagen verliefen längs der Fortifikationen der Festungsanlagen an der Murg, angelehnt an den Außenwall der Friedrichsfeste. Es hatte sich damals ein beträchtliches Vereinsvermögen angesammelt. Das sportliche Ansehen der Rastatter Schützen bei den Gesellschaften von Baden, Pfalz und Mittelrhein war groß, die Erfolge bei den Vereins- und Landesschießen bedeutend. Im Rastatter Vereinsleben war die Schützengesellschaft mit ihren Veranstaltungen führend.

Niedergang und Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg

Der Niedergang kam mit dem Ende des Ersten Weltkrieges. Den Bestimmungen des Versailler Vertrages gemäß wurden die Schießanlagen zusammen mit den noch intakten Teilen der Festung abgebrochen. Aber auch damals schafften es die Schützen wieder, aus dem Nichts heraus neu zu beginnen. Unter großen Anstrengungen wurde während der Inflationszeit von der Schützengesellschaft im „Steingerüst" ein neues Schützenhaus mit Großanlagen geschaffen. Das Einweihungsschießen, verbunden mit dem Schießen um die Badischen Meisterschaften und einem außerordentlichen Badischen Landesschützentag - dessen Delegiertenversammlung im Rathaussaal stattfand - konnte bereits im September 1924 abgehalten werden und dauerte drei Tage. In den Jahren 1927/28 kamen weitere Schießbahnen für die moderneren Wettbewerbe hinzu: Für das KK-Schießen und das jagdliche Schießen.

In das Jahr 1921 fällt die Gründung des zweiten Rastatter Schützenvereins, des S.V. „Waidmannslust". Am Vereinsnamen erkennt man den bewussten Verzicht auf Begriffsverwendungen aus der Zeit nationalen Überschwanges, wie sie noch wenige Jahre zuvor üblich waren. Der neue Verein pflegte das Luftgewehrschießen und besaß kein eigenes Schützenhaus.

Neuformierung nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Jahr 1945 brachte die abermalige Liquidierung der Schützenvereine. Die Organisationen wurden aufgelöst, die Standanlagen geschleift, die Waffen von der Besatzungsmacht eingezogen und als Kriegsbeute weggebracht, Münzen, Ketten und Pokale gestohlen, Vermögen und Liegenschaften beschlagnahmt. Ein Wiederaufbau war erst nach der Gründung der Bundesrepublik möglich. 1950 fand sich die „Waidmannslust" wieder zusammen. Ihr folgten die Vereine von Förch, Sandweier, Iffezheim und Steinmauern. Deren erster Luftgewehr-Wettkampf fand damals im „Schwanengarten” in Rastatt statt - die Geburtsstunde des Sportschießens in der Nachkriegszeit in unserer Region. Die Schützengesellschaft rief ihre alten Mitglieder ebenfalls zur Neuformierung auf. Für Dienstag, den 16. Oktober 1951, 20.15 Uhr, lud sie „alle Schützen und Interessenten des Sportschießens" in „Katzenbergers Adler" ein. Der Wiederaufbau schien kaum realisierbar. Am 01.05.1952 wurde das beschlagnahmte Vereinsvermögen freigegeben - das heißt, was davon noch übrig war. Schützenhaus und Standanlagen waren ausgeraubte Trümmerstätten. Geblieben war eine Verbindlichkeit von 2.800 DM aus der Aufbauzeit. Eine immens hohe Summe für einen Verein in den Jahren nach der Währungsreform. Das Gelände drohte entschädigungslos an die Gemeinde zu fallen. Die Schützengesellschaft aber schaffte durch das finanzielle Engagement ihrer Mitglieder den Erhalt der Anlage und fernerhin den Neubeginn. Ab 1954 konnte wieder geschossen werden. 1960 trat die Schützengesellschaft dem inzwischen etablierten Schützenkreis Rastatt und dem Südbadischen Sportschützenverband bei und konnte am 24. Juli zu einem Eröffnungsschießen auf der nunmehr hierzu hinreichend instandgesetzten Schießanlage im „Steingerüst" einladen. Jedoch entsprachen die Stände nicht mehr den seinerzeitigen Anforderungen und waren auch seitens der Schützengesellschaft nicht zu modernisieren. Oberschützenmeister Karl Walz schrieb dazu im Jahre 1965: „Der Zustand des Schützenhauses und der Anlagen ist heute trotz aller Anstrengungen für einen geordneten gefahrlosen Schießbetrieb unbrauchbar. Die Vereinsführung kann für die Zukunft die Verantwortung nicht übernehmen. So steht die Schützengesellschaft im Laufe einer Generation vor ihrem dritten Wiederaufbau. Ohne die tatkräftige Unterstützung von Stadt, Land und Bund ist sie nicht in der Lage, eine für alle schießsportlich interessierten Schützen moderne allen Anforderungen gerecht werdende Anlage zu erstellen.” Verhandlungen mit der Stadt Rastatt führten zu einem Geländetausch.

Neues Schützenhaus im Gewann Oberwald

Die Schützengesellschaft trat das jetzt für Industrieansiedlung erschlossene Land am „Steingerüst" an die Stadt Rastatt ab und erhielt einen Streifen aufgeschütteten Geländes in der Niederung entlang des Riedkanals im Gewann Oberwald. Dazu eine Ablösesumme von 50.000 DM. Im Jahre 1966 beschloss die Schützengesellschaft, ein Schützenhaus und eine Kleinkaliber-Schießanlage mit 6 Ständen zu bauen. Die Baugenehmigung wurde noch im gleichen Jahr erteilt. Nachdem die Mittel vor Fertigstellung des Projektes erschöpft waren, wurde die Vereinigung mit dem zweiten in Rastatt existierenden Schützenverein, dem S.V. „Waidmannslust", angestrebt, welcher weiterhin Luftgewehrwettkämpfe austrug und sportlich sehr aktiv war, jedoch noch immer kein Schützenhaus besaß. Am 28. Juni 1969 erfolgte die Fusion beider Vereine. Der neue Name: „Schützengesellschaft 1726 Waidmannslust Rastatt e. V." Der Schützenhausbau ging weiter. Ein Kredit war dazu erforderlich, für den die Stadt Rastatt die Zinsen übernahm.

Schon 1970 konnte der Schießbetrieb aufgenommen werden. Seither nimmt die Zahl der aktiven Schützen ständig zu. Die Anlage ist bereits viel zu klein, um allen Interessenten aus einer Gemeinde von der Größe der Stadt Rastatt die Möglichkeit zur Ausübung des Schießsports bieten zu können. Für das diesjährige Vereinspokalschießen musste eigens eine Luftgewehranlage mit 10 Ständen erstellt werden. Es ist erforderlich, eine neue Luftgewehrhalle zu errichten, die KK-Schießbahn auf mindestens 10 Stände zu erweitern und zuvor die aufgrund verschärfter Sicherheitsbestimmungen nötig gewordenen Hochblenden fertigzustellen, ein 15.000,- DM-Projekt, das unvorhergesehen „dazwischengeschoben" werden musste. Schließlich ist es angesichts des ständig steigenden Interesses nötig, auch Standanlagen für das Schießen mit der Sportpistole und der Schnellfeuerpistole zu bauen. Die zurzeit 100 Mitglieder der Schützengesellschaft stehen vor vielfältigen Aufgaben. Dabei vernachlässigen die Aktiven ihr Training und ihr Streben nach sportlichen Erfolgen nicht, das in diesem Jahre 3 Kreismeistertitel in den Einzelwettbewerben und deren 2 für die Mannschaften sowie einen Bezirksmeistertitel einbrachte. Erwähnenswert auch, dass die KK-Schützen und die LG-Jungschützen bei den Kreisrundenkämpfen jeweils die Tabelle anführen. Wer wollte zweifeln, dass die Schützengesellschaft nach 250 Jahren so aktiv ist wie zu Anbeginn? Nach dem 250-jährigen Jubiläum wurde mit der Planung und dem Bau der neuen Schießhalle für Luftdruckwaffen begonnen, die Inbetriebnahme erfolgte im März 1980. Das Firmen- und Vereinspokalschießen wurde 1980 zum ersten Mal mit dem Luftgewehr und mit dem Kleinkalibergewehr durchgeführt. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Schießhalle wurde in der Gaststätte mit dem Luftgewehr und der Luftpistole geschossen; nun konnte der Gastraum wieder der ursprünglichen Funktion zugeführt werden. So war es auch möglich, dass am 05.01.1981 erstmals eine Königsfeier im Schützenhaus stattfinden konnte. Mit dem Bau der Luftgewehrhalle wurde auch der Kleinkaliberstand erweitert: nunmehr standen für das Kleinkaliberschießen 10 Anlagen zur Verfügung. Nachdem alle noch anstehenden Arbeiten von den Mitgliedern in Eigenarbeit erledigt waren, wollte man sich nur noch sportlich betätigen. Doch das Interesse am Pistolenschießen wurde immer größer. So wurde bereits 1984 mit der Planung eines Pistolenstandes begonnen; Baubeginn war 1985. Die Einweihung erfolgte am 13. Dezember 1986.

Schießsportzentrum entsteht

Der Zeitungsbericht im Badischen Tagblatt begann mit der Überschrift „Einweihung mit gemischten Gefühlen, Neubau muss bei Ansiedlung der Firma Daimler-Benz weichen”. So war bei der Einweihung schon abzusehen, dass die Tage des Faustfeuerwaffenstandes und der gesamten Schießanlage gezählt sind. Sportlich hat sich die Schützengesellschaft weiterentwickelt. Die Mitgliederzahl war auf 200 gestiegen, eine Jugendfördergruppe des Südbadischen Sportschützenverbandes war in Rastatt installiert, die Vereinsjugend bestand zeitweise aus 30 Jugendlichen. So ließen die Erfolge nicht lange auf sich warten: mehrere Kreis-, Bezirks- und Landesmeistertitel waren Beweis einer erfolgreichen Jugendarbeit. Eine Jungschützin erreichte einen dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften und wurde im folgenden Jahr Deutsche Meisterin; es folgten die Einberufung in den D-Kader des Deutschen Schützenbundes und ein Junioren-Europameistertitel. Sie war das erste Mitglied der SG Rastatt, das zur „Sportlerin des Jahres” der Stadt Rastatt gewählt wurde. Nachdem die Schießanlage um den Pistolenstand erweitert wurde, waren die Rastatter Schützen in den Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole, KK-Gewehr, Freie Pistole, Sportpistole, Schnellfeuerpistole und Vorderlader von den Kreismeisterschaften bis zu den Deutsche Meisterschaften vertreten. Die Verhandlungen mit der Stadt Rastatt über den Verkauf der gesamten Schießanlage konnten inzwischen beendet werden. Das Schützenhaus wurde im Mai 1988 verkauft. Nachdem die Stadt Rastatt mehrere Grundstücke für die neue Schießanlage angeboten hatte, fiel die Wahl auf das Grundstück an der Ottersdorfer Straße; mit der Planung und dem Bau des „Schießsportzentrums Rastatt” konnte begonnen werden. Der Spatenstich für das neue Schützenhaus fand am 10. Januar 1989 statt. Die Stadt Rastatt drängte auf einen schnellen Umzug, da die Fertigstellung des Baugeländes für das Daimler-Benz Werk nicht in Verzug kommen sollte. So konnte am 20. April 1989 das Richtfest gefeiert werden. Die Arbeiten für das Schützenhaus und die Schießanlagen schritten zügig voran, so dass am 25. September 1989 mit dem Umzug vom „alten” ins „neue” Schützenhaus begonnen wurde. Im April 1990 konnte bereits mit dem Luftgewehr und der Luftpistole in der neuen Schießhalle geschossen werden. Inzwischen wurden die Schießstände im Freien gebaut, die Gaststätte wurde verpachtet und eingerichtet, die Anlage begrünt, der Bogenplatz eingeebnet und die gesamte Anlage fertiggestellt. Die Einweihungsfeier fand vom 07. - 09. September 1990 im neuen Schützenhaus statt. Die Schützengesellschaft verfügt nun über 13 Stände für Luftdruckwaffen, erstmals über fünf 100 Meter Stände, davon sind 2 Stände für das jagdliche Schießen eingerichtet, 9 Stände für das Kleinkaliberschießen auf 50 Meter, zusätzlich können auch die 100-m- Stände auf 50 Meter umgestellt werden, sowie zwei Anlagen mit je 12 Stände für das Sportpistolen- und Vorderladerschießen. Alle Anlagen sind für „Präzision” und „Duell” eingerichtet. Auch ein Platz für das Bogenschießen ist dem Schützenhaus angegliedert. Der sportlichen Weiterentwicklung stand nun nichts mehr im Wege. Die nächsten zehn Jahre konnten sich die Schützen ganz auf das Schießen konzentrieren, was auch die Erfolge zeigten; die Rastatter Schützen gehören zur absoluten Spitze. Bei den Siegerehrungen der Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften waren die Schützen der SG Rastatt nicht mehr wegzudenken. So dauerte es nicht lange, bis sich auch Erfolge bei den Deutschen Meisterschaften einstellten. Ein Jungschütze wurde in den Juniorenkader des Deutschen Schützenbundes einberufen; der 1. Platz bei den Deutschen Meisterschaften und die Plätze 1 - 3 mit der Mannschaft waren der Lohn für das stete Training. Zum zweiten Mal wurde ein Schütze der SG Rastatt zum „Sportler des Jahres” gewählt. Die Vorderladerschützen waren ständige Vertreter bei den Deutschen Meisterschaften; nach zwei fünften Rängen konnte die Mannschaft den 1. Platz mit dem Perkussionsrevolver erringen. Auch hier erfolgte die Wahl zur „Mannschaft des Jahres” bei der Sportlerehrung durch die Stadt Rastatt. In den Einzelwettbewerben konnten neben sehr guten Platzierungen auch ein Vizemeistertitel errungen werden. Selbst bei Europameisterschaften waren Rastatter Vorderladerschützen vertreten und konnten vordere Plätze belegen. Am 10. April 2000 wurde der Kauf des Geländes vor dem Notar vollzogen; das Schützenhaus und die Schießanlage stehen nun auf vereinseigenem Grund und Boden. 1999 stand eine Regelabnahme unserer Schießanlage an. Die Abnahme war leider nicht ohne Beanstandungen verlaufen: die Erdwälle hatten sich abgesenkt, die Fangdächer waren marode, es war nicht sichergestellt dass Geschosse oder Geschoßteile den Schießstand nicht verlassen konnten. Der Schießstandsachverständige konnte seine Zustimmung zum Betreiben der gesamten Anlage nicht mehr geben. Der 100 m Stand und der Pistolenstand II mussten geschlossen werden. Mit der Planung für eine zukunftssichere Schießanlage wurde begonnen; nachdem alle Genehmigungsverfahren durchlaufen waren, konnte im Mai 2000 mit dem Bau begonnen werden. In den Pistolenständen wurden auf der Wallkrone Beton-Fertigblenden angebracht, auch der 100 m Stand wurde auf der Wallkrone mit Beton-Fertigteilen rundum geschlossen, die neuen Fangdächer wurden so angebracht, dass der gesamte Geschoßfang überdacht ist. Aus Umweltschutzgründen wurde in den Geschoßfang Folie eingebracht, die das Erdreich und die Sandschüttung trennt. Neben den Arbeiten, die durch Firmen geleistet wurden, haben sich die Mitglieder mit ca. 1200 Arbeitsstunden an der Erneuerung der Schießanlage beteiligt. Im Januar 2001 konnte der Schießbetrieb wieder aufgenommen werden. Zwischenzeitlich hat sich ein Vorderladerschütze für die Weltmeisterschaften qualifiziert, er konnte dabei in der Disziplin „Kuchenreuter” und in der Disziplin „Colt” den Titel eines Vizeweltmeisters erringen. Die Schützengesellschaft zählt heute ca. 300 Mitglieder. Bei den Rundenwettkämpfen sind die Schützen in der Kreis-, Bezirks- und Landesliga vertreten. Wir hoffen, dass sich die Schützen in den nächsten Jahren ganz dem Schießsport widmen können und von weiteren Baumaßnahmen verschont bleiben, damit auch in den kommenden 25 Jahren das hohe sportliche und gesellschaftliche Niveau gehalten werden kann.

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